Rudolf Jordan - Das Lotsenexamen
Bildquelle Wikipedia: Hier
Rudolf Jordan gehörte zur Düsseldorfer Malerschule.
Weniges ist von ihm überliefert. Dafür aber Seemännisches!
Rudolf Jordan - Selbstbildnis Hier
Vielleicht möchten Sie ja in einer Kurzeinführung am "Lotsenexamen" teilnehmen.
Um die Grafik zu verstehen, ist es angeraten, die Beschreibung zu lesen!
Im Mittelpunkt der Grafik steht ein Tisch mit einem Segelschiff darauf.
Das Segelboot hat Lateinersegel. Das Boot liegt auf der rechten Seite.
Links vor dem Schiff auf dem Tisch liegt eine Pfeife.
Der Tisch selbst besitzt gekreute Beine, welche in der Kreuzung einen Keil besitzt und die Oberfläche des Tisches
besteht aus zwei Bohlen. Das Schiff steht genau auf der Trennlinie der beiden Bohlen.
Das Schiff zeigt mit dem Bug nach NO und das Heck zeigt sich dem Betrachter.
Der Hauptmast des Schiffes hat zwei Segel gesetzt.
Über dem Korb hängt im rechten Winkel ein Wimpel.
Das Schiff zeigt einen Gaffelkutter. Hier
Die rechte Seite der Grafik zeigt fünf Personen.
Sie verkörpern die fünf Sinne.
Riechen, Schmecken und Hören scheiden aus.
Dafür sind die drei gesichtslosen Personen rechts dargestellt. Übrig bleiben Fühlen und Sehen.
Die Auflösung der Grafik von Rudolph Jordan -
Das Lotsenexamen
Rudolf Jordan malte seine Grafik nicht, ohne sich etwas dabei zu denken!
Dies machen eigentlich alle Künstler und es ist nichts neues.
Doch was wollte er mitteilen?
Ich muss ihn schon zu den raffinierten Malern rechnen, denn dieses Thema in eine Grafik zu verarbeiten,
ist nicht einfach zu erstellen.
Nachfolgend kann man ahnen, was ich meine!
Seine Arbeit ist auch kein Bilderrätsel, obwohl alle Darstellungen schon eine Zuweisung besitzen.
In der Mitte des Werkes sehen wir ein Kreuz. Nicht das gewöhnliche Kreuz, sondern das Gestell des Tisches (die Beine).
Dies ist schon mal eine wichtige Zuweisung.
Hatte nicht schon Don Quichotte gegen die Windmühlen (Kreuze) gekämpft?
Und nannte er sein Pferd nicht Rosi?
Hinter Grafiken, Zeichnungen, Gemälden und anderen Darstellungen finden sich weit mehr Geheimnisse oder
versteckte Hinweise, als es der normale Betrachter vermuten würde.
Auch der Maler des Examens zeigt uns diese und wir werden sehen, woher der Wind weht!
In Betrachtung des Bildes lässt der Maler das Licht von Nordwesten einfallen. Wo Licht ist, findet man ebenfalls Schatten.
Der Norden ist als der geneigte Ort zu verstehen. Das "N" muss um 90° gedreht werden. Der Westen ist ebenfalls zu drehen.
Das "W" wird zum "M".
Was hat dies zu bedeuten? NM wird ebenfalls getauscht.
So erscheint MN. Dies ist der Mann.
Genau dies ist es, worum es geht. Auf der Grafik sind nur Männer bzw. junge Burschen zu sehen!
Das Examen betrifft demzufolge nur das männliche Geschlecht!
Der Name des Bildes ist "Das Lotsenexamen".
Der Examist macht dies auch: Er lotst / lotscht (lutscht) am Daumen. Was sagt uns der Daumen?
Gehen wir diesem Phänomen auf den Grund!
Die Brettern des Tisches bedeuten für die Männer auf dem Bild die Bretter der Welt. Denn darauf steht das Schiff.
Der Mann, welcher dem Examisten das Schiff erklärt, ist ebenfalls Schiffer. Ein alter Seebär.
Lotsen sind selbst erfahrene Kapitäne zur See und müssen langjährige Erfahrung darin vorweisen.
Der Beruf des Lotsen ist notwendig, weil immer mehr grössere Schiffe in enge Gewässer einfahren.
Lotsen brauchen ebenfalls viel Erfahrung, um mit den verschiedenen Mentalitäten der Seeleute aus vielen Ländern
umgehen zu können.
Der Seebär erklärt das Schiff, welches auf der rechten Seite des Kieles liegt. Die rechte Seite des Schiffes bezieht sich auf
das "R". Das "R" zeigt die rückwärts gewande Seite.
Der "Seebär" hat die rechte Hand (nicht zufällig) in der rechten Tache seiner Hose und spielt darin herum.
Zumindest hat es den Anschein. Die Falten der Hose zeigen dies.
Nur Männer, welche das Examen abgelegt haben bzw. darüber Bescheid wissen, dürfen Kniebundhosen tragen.
Die Kniebundhosen haben die Ersatzfunktion eines weiblichen Kleidungsstückes.
Zudem tragen nur die Eingeweihten Schnallenschuhe, weil diese aufzeigen, dass sie es geschnallt haben.
( Das weibliche Geschlechtsteil eines Hundes wird in der Jägersprache als "Schnalle" bezeichnet ).
Umgangssprachlich ist dies eine (abwertende) Bezeichnung für eine Frau bzw. Partnerin mit einem unsteten Lebenswandel).
Der Seebär hält die linke Hand in Höhe des senkrecht stehenden Schiffsmastes. Das macht er nicht zufällig.
In seiner Hand hält er ein Seil (Tau), welches an der Stange des Schiffsheckes befestigt ist.
Ein Tau ist nicht nur ein Seil, sondern auch ein "T".
Denn in einer solchen optimalen Stellung erhebt sich die Stange am Heck des Schiffes.
Das Tau in der Hand des Seebären fällt auf der anderen Seite nach unten auf die Planken des Tisches.
Dort weist es auf eine darauf liegende Pfeife.
Diese Pfeife wiederum weist auf die Kniebundhose des Seebären. Denn die rechte Hand des Seebären ist in der
Hosentasche und auf genau diese Stelle im Schritt weist die Pfeife hin!
Hier schliesst sich der Kreis.
Das Ziel der Erklärungen des alten Kapitäns gehen an den noch frischen Examisten. Dieser ist das Gegenüber und zeigt
die andere Seite der Dualität. Er hat den Daumen im Mund.
Beide, der alte Seebär und der Examist haben das rechte Bein hinten. Es ist in diesem Fall das Standbein.
Die Stange am Heck des Schiffes weist in seiner optimalen Stellung auf den Ellenbogen des Examisten.
Dies ist nicht zufällig, sondern vom Maler wohl durchdacht.
Die Elle bezeichnet ein altes Längenmass, welches in Arabien und im deutschsprachigen Raum unterschiedlich war,
aber eine ungefähre Länge von 0,6 Metern hatte.
Daher kommt auch der Begriff: "Ellenlang".
Das "L" bezeichnet in Indien den Lingham. Dies ist das männliche Glied.
Der Maler des Bildes hat am Hauptmast des Schiffes den üblichen Wimpel in einem rechten ( R ) Winkel von 90° abgewinkelt.
Rudolph Jordan - Selbstbildnis